Unterschlupf für Vögel
Wandel der Zeit! Viele Vögel haben vermehrt Schwierigkeiten damit, einen geeigneten Nistplatz zu finden. Durch den Verlust alter Baumbestände und Wiesenflächen in den Stadtgebieten machen wir es den Vögeln nicht gerade leichter. Auch die „modernen“ Gärten bieten keine Nistmöglichkeiten an. Der Trend geht in Richtung Steingarten, in denen keine Bäume oder viel Grünfläche erwünscht sind. Auch die intensive Landwirtschaft macht den Vögeln schwer zu schaffen. Durch einen naturnahen Garten und Nistkästen können wir unseren Beitrag leisten.
Lasst uns gemeinsam einen Blick auf das Thema Nistkasten werfen und die wichtigsten Fragen beantworten.
Vogelarten und Ihre Nistplätze
Jede Vogelart hat ihre individuellen Bedürfnisse, wenn es um die Brut und den jeweiligen Nistplatz geht. Es bedarf also auch einer entsprechenden Behausung, bei der ihr folgende Faktoren berücksichtigen könnt:
- Größe
- Einflugloch
- Form
Einflugloch
Je nach Vogelart variiert das Einflugloch. Sumpf- , Tannen-, und Haubenmeisen genauso wie Feldsperlinge passen durch ein Einflugloch von 27 Millimetern Durchmesser. Kohlmeisen und Kleiber benötigen größere Löcher. Für sie sollte das Einflugloch im Durchmesser ca. 32 bis 35 Millimeter betragen.
Nistkästen für Selbermacher
Material:
- Eichen-, Lärchen- und Robinienholz sind ideal und langlebig.
- Bretter aus Kiefer und Tanne sind auch in Ordnung
- Spanplatten und Sperrholz sind in diesem Fall eher ungeeignet
- Schrauben statt Nägel verwenden = kein Verleimen und mehr Stabilität
- Innenbereich unbehandelt lassen. Ihr könnt einen Schutz mit lösungsmittelfreien Farben oder Leinöl auftragen
Anbringen von Nistkästen
- Wann: Ein guter Zeitraum ist der Herbst, spätestens jedoch im März
- Höhe: 2 bis 3 m – Schutz vor den natürlichen Feinden
- Nistkästen sollten bestmöglich vor starken Witterungseinflüssen (Regen, Wind, Sonne) geschützt sein
- Halbhöhlen bieten weniger Schutz. Diese könnt ihr z.B. in Kletterpflanzen anbringen, damit der Schutz gewährleistet ist.
- Das Einflugloch in Richtung Osten/Südosten ausrichten
- Für die Anbringung an Bäumen: Bitte nur rostfreie Alu-Nägel oder Drahtbügel verwenden, damit der Baum nicht beschädigt wird
- Nistkasten ungefüllt lassen! Die Vögel stellen sich Ihr Nest gerne selbst zusammen
Ihr könnt gerne mehrere Nistkästen in eurem Garten anbringen. Wichtig ist, dass euer Garten ausreichend Futter, Wasser und Schutz bietet. Zudem sollte ein gewisser Abstand eingehalten werden, da einige Vogelarten in der Brutzeit ihr Territorium brauchen.
Faustregel:
Nistkästen vom selben Typ = 10 Meter Abstand zueinander
Nistkästen unterschiedlicher Art = 3 Meter Abstand
Verletzungen vorbeugen
Damit ihr euren Baum beim Aufhängen des Nistkastens nicht verletzt, solltet ihr Drahtbügel zur Befestigung benutzen. Diese könnt ihr zusätzlich noch mit einem alten Schlauch umwickeln, damit sich der Draht nicht in die Rinde schneidet.
Reinigung
Komen wir auf die Reinigung von Nistkästen zu sprechen. Im September, wenn auch der letzte Nachwuchs das Nest verlassen hat, könnt ihr den Nistkasten reinigen. Auf diese Weise könnt ihr die Parasiten und Zecken entfernen und unterstützt die Vogelbrut im Folgejahr. Der Befall mit den Parasiten fällt geringer aus.
Tipps zur Reinigung:
- Nistkasten zur Sicherheit auf Bewohner, wie z.B. die Waldmaus, kontrollieren
- Keine chemischen Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel anwenden
- Kasten ausfegen
- Bei starkem Befall könnt ihr etwas Wasser zum Ausspülen verwenden
- Nistkasten trocknen lassen
Lust auf mehr?
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